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Stand: 1. November 2020

Die Corona-Pandemie hat leider auch Syrien nicht verschont. Das Gesundheitssystem liegt nach den langen Jahren des Krieges auf dem Boden, viele Spitäler wurden zerstört oder beschädigt, es fehlt an Ärzten, Pflegepersonal, Geräten und Medikamenten. Inflation, Arbeitslosigkeit und Armut zermürben die Menschen, die in Syrien verblieben sind, die meisten, weil sie die Mittel zur Flucht nicht hatten, andere aber, weil sie die Ärmsten der Gesellschaft nicht im Stich lassen wollten.

Die Projektpläne 2020 der Korbgemeinschaft wurden entsprechend der Situation angepasst.  Anstelle von Renovierungsarbeiten an Kindergärten und Schulen und den heiß ersehnten Sommerlagern für Kinder und Jugendliche geht es im Augenblick um Akuthilfe zur Bekämpfung von Hunger und zur Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten.

Die Tatsache, dass die „Bäckerei der Gnade“ in Maaruneh nun zum täglichen Einsatz bei der Hungerbekämpfung kommt, ist eine gnadenvolle Fügung von oben.

  • Organisieren von Akut-Hilfspaketen für die ärmsten Familien (Lebensmittel und andere Artikel des täglichen Bedarfs, Medikamente)
  • Akut-Hilfspakete für Familien mit Babies und Kleinkindern (mit zusätzlichen Babyprodukten)
  • Akuthilfe für Mieten (viele Menschen haben durch Corona gar kein Einkommen mehr und sind von Obdachlosigkeit bedroht, gleichzeitig sind jene, die einen Teil ihrer kleinen Wohnungen vermieten, ihrerseits verzweifelt auf diese bescheidenen Einnahmen angewiesen)
  • Ankauf von Neuen Testamenten für Erstkommunionkinder. Die Erstkommunion wurde zunächst ausgesetzt. Dann aber im Herbst nachgeholt, damit im nächsten Jahr die Zahl der Kinder nicht zu groß ist.
  • Schulmaterial für 1000 Kinder sehr armer Familien in Damaskus und Umgebung und in Hauran
  • Die Arbeiten an der Regionalbäckerei konnten trotz Corona dank einer staatlichen Sondergenehmigung weitergeführt werden. Ende Juni war der Rohbau fertig und die Produktionsräumlichkeiten waren bereit zur Aufnahme der Bäckereimaschinen.

Die Bittbriefe, Spendenaufrufe und Anträge zur Finanzierung der Maschinen liefen im „Home Office“ erfolgreich weiter, sodass Anfang Juli tatsächlich die Geräte und Maschinen nach Bezahlung in zwei riesigen LKWs aus dem Libanon nach Syrien geholt werden konnten.

Danach wurde das Passieren der libanesisch-syrischen Grenze aufgrund der Corona-Eindämmungsmaßnahmen noch schwieriger. Der libanesische Spezialist, der die Montage der Anlage und den Probebetrieb persönlich überwachen wollte, entschloss sich schließlich dazu, die technische Koordinierung und Überwachung mittels Internet-Schaltung vom Libanon aus zu machen. 

Am 4. August liefen im erfolgreichen Probebetrieb die ersten Fladenbrote vom Fließband. Das war der Startschuss für die Anträge auf staatlich subventioniertes Mehl und Energie.

Am 11. September wurde mit der Produktion begonnen. In der ersten Zeit wird zunächst nur in geringem Umfang produziert (geeignetes, gutes Personal muss geschult werden). Nach und nach wird das Kontingent erweitert. Arbeitsbekleidung wurde für die MitarbeiterInnen genäht.

  • Weitere Arbeiten unter Nutzung des Bäckereigebäudes:
  • Aufbau eines Geschosses zur Errichtung eines Sozialmarktes

In diesem Markt sollen Grundnahrungsmittel und dringende Güter des täglichen Bedarfs auf Basis des Großhandelseinkaufs zum Selbstkostenpreis weitergegeben werden.

  • Auf einer weiteren Etage soll eine Suppenküche eingerichtet werden, da viele Menschen ohne Einkommen und somit dem Hunger ausgeliefert sind.
  • Am 24. Juni, am 10. und am 14. September wurden vier Großcontainer mit humanitären Hilfsgütern nach Syrien verschickt: einer von Augsburg, darunter ein Hochspannungstransformator für die Bäckerei, der von der bayerischen Stadt Waldkirchen gespendet wurde, die anderen beiden Container von Wien.

Die Container umfassten neben Kleidung, Schuhen und Decken auch Kinderwägen, Kleinmöbel, Pflegebehelfe, Sanitärartikel, Gehhilfen und dergleichen.

Die Sammlungen von humanitären Hilfsgütern, gebrauchten medizinischen Geräten, Pflegebetten usw. laufen natürlich weiter. Siehe dazu bitte auch Menüpunkt „Hilfsgüter“.  

  • Sobald die Corona-Beschränkungen dies wieder zulassen, werden auch folgende Projekte wieder aufgenommen bzw. fortgesetzt: 
  • Koordination mit „Apotheker helfen“ zur Unterstützung von zwei Gesundheitszentren in Damaskus
  • Hilfe für eine sonderpädagogische Schule in Damaskus
  • Unterstützung von Kindergärten und Schulen (Renovierungen und Zuschüsse zu Gehältern)
  • Vermittlung von Messintentionen
  • Unterstützung von Pfarrern und deren sozialen und pastoralen Aufgaben
  • Unterstützung von Pfadfindergruppen (Uniformen und Musikinstrumente)
  • Sammlung und Weiterleitung von gebrauchten Kindergarten- und Schuleinrichtungen
  • Vermittlung von gebrauchten Landwirtschaftsmaschinen