Leitbild der mildtätigen Stiftung „Korbgemeinschaft – Hilfe für Syrien“
Mit 1. April 2016 wurde die Stiftung „Korbgemeinschaft – Hilfe für Syrien“ der Erzdiözese Wien von Herrn Kardinal Dr. Christoph Schönborn errichtet und mit aktualisiertem Statut per Dekret vom 10. Jänner 2025 erneuert.
Der Stiftung kommt durch die formelle Errichtung seit April 2016 auch Rechtspersönlichkeit für den staatlichen Bereich zu.
Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige, gemeinnützige, christlich-soziale Zwecke. Sie ist nicht auf die Erzielung von Gewinnen gerichtet und strebt durch ihre Einnahmen lediglich die Kostendeckung an.
Die Zentrale der Stiftung „Korbgemeinschaft-Hilfe für Syrien“ ist in Wien.
Grundmotivation
Der Name „Korbgemeinschaft“ drückt die Grundmotivation dieser Stiftung aus.
Im Brotvermehrungswunder (Mt 14, 14-21) teilen die Jünger im Auftrag Jesu der hungernden Menschenmenge Brot aus. Dieser Auftrag setzt sich auch heute noch fort. Im Vertrauen auf Gott werden die Körbe nicht leer. Was Gott gibt, reicht für alle. Wir sollen den Hungernden zu essen geben, ihnen Nothilfe zuteilwerden lassen und darüber hinaus Hilfe zur Selbsthilfe leisten.
Werte und Ziele
Unserer Arbeit liegt das christliche Menschenbild zugrunde.
Unser Hauptmotto ist „Liebe zum Leben“. Jesus Christus sagt: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10). Liebe und Leben gehören zusammen.
Wir wollen dem Frieden den Weg bereiten, Hoffnung auf neues Leben dorthin bringen, wo Verzweiflung, Armut und Not, Krieg und Unterdrückung herrschen, durch rasche, konkrete und direkte Hilfe für Menschen, die in Syrien leben.
Arbeitsweise
P. Hanna Ghoneim besucht üblicherweise drei bis viermal im Jahr Syrien. Durch diesen persönlichen Kontakt mit den Menschen und Teams von HelferInnen vor Ort und durch tägliche Telefonate und Austausch per E-Mail und WhatsApp erfahren wir, was gerade am dringendsten gebraucht wird. So entstehen konkrete Projekte.
Die Rücksprache und enge Kooperation mit unseren HelferInnen-Teams an vielen Orten in Syrien unter der Gesamtleitung eines General Executive Coordinators, mit örtlichen LeiterInnen von Schulen, Kindergärten, Altenheimen, Behinderteneinrichtungen, mit Priestern, Ordensleuten usw. sind uns dabei wichtig. Auch bei der Auswahl von GeschäftspartnerInnen für größere Projekte achten wir sehr auf eine mildtätige, christliche Gesinnung jeder einzelnen Person.
Spenden kommen von verschiedenen nationalen- und internationalen Hilfsorganisationen, Freunden und UnterstützerInnen der Stiftung. Neue SpenderInnen werden meist direkt aus dem sehr aktiven Kreis der bestehenden SpenderInnen generiert, sowie durch regelmäßige schriftliche Berichte über die Lage in Syrien, die auch auf die Webseite gestellt werden, Vorträge, Teilnahme an Informationsveranstaltungen im In- und Ausland, Interviews in diversen Medien usw. Persönliche Empfehlungen und direkte Kontaktaufnahme sind uns dabei sehr wichtig. Das Vertrauen und die Nachhaltigkeit stehen im Vordergrund.
Die gesammelten Spenden für die konkreten Projekte gehen über die jeweiligen örtlichen mildtätigen Projektpartner unter konkreten Auflagen und Zusicherungen. Diese umfassen den Schutz von Kindern, Minderjährigen und anderen schutzbedürftigen Personen, die Dokumentation von Ein- und Ausgängen, das Sammeln von Belegen und Dokumentationsfotos für Projektberichte, das Einholen von Unterschriften von EmpfängerInnen usw.
Die Anträge an Hilfsorganisationen, Großspender, Pfarren usw. werden von der Korbgemeinschaft ausgearbeitet und unterbreitet. Auch die Projektberichte werden nach Prüfung und Abrechnung der eingeholten Belege von der Korbgemeinschaft erstellt.
Im gemeinsamen Einsatz für die Menschen in Not, im Hören aufeinander, in einem aufmerksamen und achtsamen Miteinander, wird Gottes Gegenwart spürbar.
Gemeinsam wollen wir Gottes Liebe den Menschen bringen und Werkzeug des Friedens sein.
Einsatz der Mittel
Durch den direkten Kontakt zu verschiedenen mildtätigen christlich-sozialen Organisationen (Schulen, Kindergärten, Altenheime, Behinderteneinrichtungen, Pfarreien usw.) in Syrien kommt die Hilfe sehr rasch dorthin, wo sie dringend gebraucht wird.
Diese Organisationen kennen die lokalen Verhältnisse und arbeiten mit einem ausgesuchten Netzwerk von örtlichen mildtätigen HelferInnen.
Laut Statut der Stiftung werden die Mittel schwerpunktmäßig wie folgt eingesetzt:
- direkte und rasche Hilfe für Menschen zu leisten, die in Syrien leben und durch die Kriegsverhältnisse und andere Katastrophen in Not geraten sind; insbesondere die Unterstützung von Menschen ohne Einkommen durch Verlust ihrer Erwerbsfähigkeit, von Witwen, Waisen, Kranken, körperlich und/oder geistig Behinderten, Traumatisierten, Betagten und anderen Bedürftigen;
- Mietunterstützung für Hilfsbedürftige, darunter auch für Binnenflüchtlinge;
- Besorgung von geeigneter Bekleidung für Bedürftige;
- Unterstützung bei der Begleichung von Energiekosten;
- Unterstützung für ärztliche Betreuungsleistungen und für Medikamente;
- Vermittlung finanzieller Unterstützung für diverse Bedürfnisse wie Kindergartenbeiträge, Schulgeld, Studiengebühren, Fahrtkosten u.v.m.;
- Vermittlung materieller Unterstützung (Sammeln von Sachspenden, Organisation von Sammeltransporten);
- Unterstützung beim Aufbau von kleinen und mittleren Unternehmen in diversen Sparten, z. B. Handwerksbetriebe, Landwirtschaftsbetriebe, etc. durch gezielte Ausbildungsmaßnahmen, Microkredite, Bereitstellung von Geräten/Maschinen, mildtätige Entwicklungsprojekte und ähnliche mildtätige Initiativen als „Hilfe zur Selbsthilfe“;
Wie umfangreich die Hilfe ist und welche Projekte wir starten können, hängt von der Gnade Gottes und von den Mitteln ab, die wir dafür erhalten. Wir verstehen uns als Vermittler in dieser nach wie vor sehr schwierigen Zeit in Syrien. Durch eine stabile Brücke, die die Menschen in ihrer großen Not erreicht, soll trotz der Umbrüche und der Ungewissheit betreffend die Zukunft des Landes neues Leben ermöglicht werden.